Bei der Verhandlung aktueller, gesellschaftlich relevanter und polarisierender Themen werden Kinder in der Regel nicht als Akteur_innen wahrgenommen. Meist wird ihre Meinung nicht mit einbezogen, auch werden ihre Fragen häufig nicht berücksichtigt und historisch-politische Bildungsangebote richten sich nur selten an sie.
Dies steht nicht selten einer Haltung gegenüber, die bei problematischen Aussagen und Handlungen, von ihnen ausgehenden Diskriminierungen oder Abwertungen die Kinder selbst, ihre Peers oder ihr familiäres Umfeld als Ursache identifiziert, ohne dass Pädagog_innen das eigene Arbeitsumfeld, Herangehensweisen und Haltungen reflektieren. Allzu häufig werden Kinder und Jugendliche in Bildungseinrichtungen auf Objekte einer pädagogischen Intervention reduziert, die moralisch zurechtweist, aber keinen selbstständigen Lernprozess ermöglicht. Möchte man aber aktuelle Debatten um Flucht, gesellschaftliche Teilhabe und Gleichberechtigung mit Kindern führen, so ist eine offene Auseinandersetzung mit ihnen notwendig, die zwangsläufig auf Basis der Kinderrechte stattfinden muss.
Anliegen des Seminars ist daher zum einen die Auseinandersetzung mit und Anwendung von Methoden der Bildungsarbeit (Schwerpunkt ist Arbeit mit jungen Zielgruppen zwischen 9 und 12 Jahren). Zum anderen ist es zentrales Ziel, eigene pädagogische Handlungen und Haltung zu reflektieren und für die weitere Arbeit zu fundieren. Im Rahmen des Seminars werden unter anderem medienpädagogische Ansätze der Arbeit mit Kindern thematisiert. Diese sind sowohl von lebensweltlicher Relevanz für Kinder als auch eine Möglichkeit, politische Bildung in den sozialpädagogischen Arbeitsalltag zu integrieren.
Kurs A und Kurs B finden parallel und in enger Kooperation statt. Aus dieser Kooperation ergibt sich die Möglichkeit unterschiedlicher inhaltlicher Schwerpunkte im Blockteil des Seminars. Der Orientierungstermin beider Kurse findet gemeinsam statt.